Im März 1985 hat alles angefangen. Gekauft habe ich mir damals einen `83er Polo Coupe GT, gedacht als „Alldayer“. Über Kontakte zum örtliche Motorsport Club in Schwerte war ich bald mit dem „Slalom-Virus“ infiziert und ab 1986 für einige Jahre im regionalen Slalom in der Serienklasse G5, in die das Auto durch das Leistungsgewicht eingestuft war. Da die Erfolge durch die mangelhafte technische Konkurrenzlosigkeit und noch mangelnde Erfahrung ausblieben wurde zum Ende der Saison 1990 ein folgenreicher Entschluss gefasst. Das Fahrzeug sollte aufgerüstet werden und anschließend in der Klasse der verbesserte Fahrzeuge F1300 starten. Mit Fächerkrümmer, 40er Weber-Vergasern und breiteren Reifen kämpfte ich der teilnehmer- und leistungsstarken Klasse stets im Mittelfeld oder max. im vorderen Drittel. Für ganz vorne reichte es jedoch nie. Ende der 93er Saison wurde also weiter aufgerüstet. Mit Überrollkäfig, Schalen-Rennsitz, Bilstein-Rennsport-Fahrwerk (aus den Händen von Rennsportleiter Hugo Emde), großer Bremse, einem neu aufgebauten STT-Rennmotor und kurzem Getriebe mit Sperre ging es dann ab 1994 ordentlich voran. Jetzt kamen die ersten Podestplätze und auch der eine oder andere Klassensieg blieb nicht aus. In dieser Zeit wuchs auch der Kontakt und die Freundschaft zu den Stüwe Brüdern Dieter und Jürgen , Frank Kassegger, Stefan Kub, Oli Kurpjuhn und einigen anderen aktiven DMC-Mitgliedern, so dass auch der Wechsel in den Dortmund Club nur eine Frage der Zeit war und September 1992 vollzogen wurde. Während dieser ganzen Zeit standen die Gebrüder Stüwe immer mit Rat und Tat was die Technik anging, zur Seite. So konnte es passieren, dass an einem Samstag bis spät abends noch geschraubt wurde, damit ich am Sonntag den Renner wieder einsatzfähig hatte.
1997 wurde dann die GLP-Nürburgring erstmalig ausgeschrieben und man war sich bei den DMC-Slalomfahrern sehr schnell einig, da unbedingt starten zu wollen. So waren es letztlich vier Teams, die den DMC an der allerersten GLP dabei waren. Bei mir nahm die Saison dann bei der dritten GPL des Jahres ein jähes Ende. Nach dem ich mit Startnummer Eins gestartet war und die Einführungsrunde recht zügig angegangen hatte, endete die Veranstaltung auch gleich jäh in der ersten Wertungsrunde bei einsetzendem Regen im Streckenabschnitt Hatzenbach. Wir schlugen mit reichlich Restgeschwindigkeit in die Leitschienen ein, so dass für uns ein sogenannter „Schrottschein“ und ein Abschleppfahrzeug den Renntag beendeten. So hatte die Motorsportsaison dann eine ca. sechswöchige Ruhepause mit viel Blech- und Lackarbeiten. Auch hier waren es die Clubkollegen Jürgen Stüwe und Marcus Wassyl die mir, bzw. meinem Auto, wieder schnell auf die Räder halfen. Dies „Blechabenteuer“ blieb aber auch mein Einziges bis zum Sommer 1999, als der Polo dann aus familiären Gründen verkauft wurde. Eigentlich hätte hier die Motorsport Karriere zu Ende sein können, aber aber …..
Schon zwei Jahre später saß ich im November 2001 auf dem sogenannten „heißen Sitz“ bei der Rallye Köln Ahrweiler. Lange Jahre vorher war das schon ein Pflichttermin als Zuschauer gewesen und so kannte man sich ein wenig in den Ahrtälern und Weinbergen aus. Ausgeheckt hatten Clubkollege Georg Bödecker und ich die Sache schon ein Jahr zuvor, so hatte Georg genug Zeit, um einen halbwegs konkurrenzfähigen Ascona B im Gruppe2-Trimm auf die Räder zu stellen. Als „Low-Budget-Team“ und mit fahren ohne Streckenaufschrieb wollten wir auch nur „mittuen“. Allerdings stellten wir schnell fest, dass man wohl einen Aufschrieb braucht, um vorne dabei sein zu können. Den hatten wohl auch Teams, die die „unbekannten Streckenverläufe“ über Quellen der Genehmigungsbehörden vorher schon kannten. Trotz Allem zauberte der „George“ auf dem Wertungsprüfungen, so dass wir ohne Streckenvorkenntnisse mit Ergebnisse TOP 8 bis 15, bei fast 100 Startern, mehr als zufrieden waren. Das Highlite war wohl die WP7 in 2002, als die berühmte Nordschleife entgegen der normalen Fahrtrichtung zu befahren war und uns ein extrem breites Grinsen ins Gesicht zauberte. Mit P3 in dieser WP-Gesamtwertung und etlichen, gestrauchelten Favoriten, standen wir in der Veranstaltungs-Gesamtwertung auf einem traumhaften siebten Platz. Sechs Jahre waren wir im November in der Eifel zu Gast und immer haben wir das eine oder andere „Ausrufezeichen“ gesetzt. Jedoch stand immer der Spaß an sich im Vordergrund.